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Gezeitenkraftwerk

Gezeitenkraftwerke nutzen die Lageenergie und Bewegungsenergie der Wassers bei Ebbe und Flut aus, um Strom zu generieren. Diese Kraftwerke werden an Meeren und Ozeanen gebaut.

Funktionsweise / Arbeitsweise

Gezeitenkraftwerke werden in Buchten und Flussmündungen errichtet. Durch die Gravitation (Anziehungskraft) des Mondes wird das dem Mond zugewandte Wasser in Meeren und Ozeanen angezogen. Aufgrund der sich immer ändernden Position des Mondes zur Erde, wird das Wasser ständig an einer anderen Stelle stärker von der Mondgravitation angezogen. Somit kommt es zur Ebbe und Flut, welche eine Wasserströmung mit sich bringen. Diese Wasserströmung wird in Gezeitenkraftwerken genutzt. Große Wasserturbinen werden durch die Strömung angetrieben und erzeugen über einen Generator Strom. Die Turbine kann sowohl bei Flut in die eine Richtung, als auch bei Ebbe in die andere Richtung angetrieben werden. Ein großer Tidenhub ist für Gezeitenkraftwerke von Vorteil, da in diesem Fall mehr Energie umgesetzt werden kann.

Übersicht zu Vorteilen und Nachteilen

 Vorteil geringe Betriebskosten  geringe Betriebskosten
 Vorteil  keine Erzeugung von CO2
 Vorteil  keine Sicht-, Geruchs- oder Lärmbelastigung
 Nachteil  sehr starke Standortabhängigkeit
 Nachteil  Abhängigkeit von Gezeiten
 Nachteil Ökologie  Ökologische Beeinflussung

Gezeitenkraftwerke erzeugen kein Kohlenstoffdioxid (CO2) und sind somit sehr umweltfreundlich. Im Unterschied zu Wasserkraftwerken/Stauseekraftwerken beeinflussen sie die Natur durch ihre Anwesenheit meist nicht so stark. Gezeitenkraftwerke sind aber auf Wasserströmungen von Ebbe und Flut angewiesen. Daraus ergeben sich gleich zwei Nachteile. Sie können nur an bestimmten Orten errichtet werden und sie können Strom oft nicht kontinuierlich liefern. Geringe Betriebskosten stehen hohen Anschaffungskosten gegenüber.

Wirkungsgrad und weitere Informationen

Momentan gibt es Gezeitenkraftwerke mit einem Leistungsbereich von wenigen Kilowatt bis hin zu Anlagen mit mehreren 100 MW. Größere Kraftwerke dieser Art besitzen gleich mehrere Turbinen. In Südkorea und Frankreich sind mit ca. 250 MW Leistung die größten Gezeitenkraftwerke zu finden. Die meisten Gezeitenkraftwerke sind mit Kaplan-Turbinen ausgestattet und erreichen eienen Wirkungsgrad von bis zu 90%.