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Müllverbrennungsanlage (MVA)

In einer Müllverbrennungsanlage, auch Müllkraftwerk genannt, wird Müll und Abfall getrennt und verbrannt. Dabei wird die frei werdende Wärme sowohl zur Stromerzeugung, als auch zur Wärmebereitstellung genutzt.

Funktionsweise / Arbeitsweise

In Deutschland wird zunächst eine grobe Mülltrennung mit Hilfe der bekannten Mülltonnen (Altpapiertonne, gelber Sack, Restmüll, Glas, usw.) durchgeführt. Vor einer Müllverbrennungsanlage erfolgt eine weitere Trennung und eine Vermischung des Abfalls für die Verbrennung. Dabei wird darauf geachtet, dass ein Gemisch entsteht, welches nahezu einen gleichbleibenden Heizwert besitzt, damit die Verbrennung konstant gehalten werden kann.

Fließbild einer Müllverbrennungsanlage Fließbild einer Müllverbrennungsanlage

Dieses Gemisch wird einer Brennkammer zugeführt und dort verbrannt. Dadurch entsteht heißes Rauchgas, welches mit einem Dampferzeuger Wasserdampf erzeugt. Dieser Wasserdampf wird in einer Turbine entspannt und treibt somit einen Generator an. Der Generator erzeugt Strom, der in das Stromnetz eingespeist werden kann. Außerdem kann der Wasserdampf dem Fernwärmenetz zugeführt werden und so zum Heizen dienen.

Anschließend wird in der Müllverbrennungsanlage das Rauchgas gereinigt. Außerdem werden Rückstände wie zum Beispiel Metalle , Schlacke und die entstehende Asche aus der Brennkammer entfernt

Übersicht zu Vorteilen und Nachteilen

 Vorteil Müll  günstiger Brennstoff
 Vorteil Platzbedarf  reduziert Platzbedarf für Müll
 Vorteil Müllverfügbarkeit  gute Verfügbarkeit des Brennstoffs
 Nachteil Verbrennung CO2  bei der Verbrennung entsteht CO2

Müllverbrennungsanlagen besitzen zwei große Vorteile. Zum einen wird das Volumen des anfallenden Mülls beträchtlich verringert. Dadurch wird weniger Platz auf einer Mülldeponie benötigt. Zum anderen wird durch die Verbrennung Wärme erzeugt, die zum Heizen und Stromerzeugen genutzt werden kann. Ein Nachteil ist die aufwendige Reinigung des Rauchgases, welches viel Schadstoffe enthält. Außerdem entsteht bei der Verbrennung Kohlenstoffdioxid (CO2), welches zu den Treibhausgasen zählt.

Weitere Informationen

In Deutschland gibt es rund 70 Müllverbrennungsanlagen (Stand 2013), die der Verwertung von Abfällen beitragen. Nach der Verbrennung des Mülls bleibt ein Anteil von ca. 30 % der Ausgangsmasse übrig. Den größten Anteil daran hat Schlacke, welche oft nach einem Aufbereitungsprozess zum Straßenbau verwendet kann. Durch strenge Richtlinien und neue Filtertechniken sind Müllverbrennungsanlage heutzutage wesentlich umweltfreundlicher als vor einigen Jahren, auch wenn keine generellen und konkreten Daten für alle Schadstoffe vorliegen. Aufgrund der sich ständig ändernden Zusammensetzung des Mülls, verändert sich auch das Abgas.